ZENfotografie
禅写真
(Japanisch)
Zen ist der weglose Weg oder das torlose Tor. Die dem
Zen zugrundeliegende Weisheit braucht gemäß der Lehre nicht gesucht zu werden, sie ist immer schon da. Zen betont die
Bedeutung der Meditation und der Achtsamkeit im Alltag. Es geht darum, die dualistischen Denkweisen zu überwinden und die Realität direkt zu erfahren, ohne sich auf Konzepte oder Worte zu stützen,
da das höchste Verständnis jenseits von Worten und Konzepten liegt und dass das Leben in
Harmonie mit der Natur angestrebt werden sollte. ZENfotografie ist eine meditative Art zu fotografieren, natürlich, aus sich selbst heraus,
mit Selbstreflexion, klarem Geist und Kontemplation, die frei von äußeren Meinungen oder Ideologien ist.
Um durch das torlose Tor zu Sehen oder den weglosen Weg zu gehen, bedarf es einer Lebenspraxis mit täglichem meditativen Training,
Vertrauen, Achtsamkeit, Loslösung, Sammlung, Vereinfachung und das Verlassen der „Betrachter" Position. Wenn Beobachter und Beobachtetes eins werden, das untrennbare „Ich" (Körper und Geist) sich mit „Anderem" (Welt) als Einheit verbindet, wird das Sehende und das Gesehende in
Stille eins sein.
Die Suche nach Konkretität in der Abstraktion
Abstraktion ist ein zentrales Thema in der Philosophie und Wissenschaft. Abstraktion ermöglicht es, komplexe Wirklichkeiten zu vereinfachen. Insgesamt ist die Suche nach Konkretität in der Abstraktion auch ein zentraler Bestandteil des
menschlichen Denkens und der Wissenschaft, der uns hilft, die Welt um uns herum zu verstehen und mit ihr zu interagieren, uns auf Wesentliches zu konzentrieren.
„Das Gewöhnlichste ist das Ungewöhnlichste!“
Wang Xiangzhai (1885-1963)
Begründer des Yiquan galt sowohl als hervorragender Kampfkunst Experte als
auch als Meister des Chan (Zen).
Daneben war er unter anderem als Dichter, Maler und Kalligraph bekannt.
Zen, Chan und Dao
Das aus dem Sanskrit über das Chinesische in die japanische Sprache gewanderte Wort Zen bedeutet einfach „Meditation“. Das Wort Zen leitet sich von dem chinesischen Wort Chan 禪 ab. Chan wiederum ist vom
Sanskrit-Wort Dhyāna und wurde zunächst als Chan’na ins Chinesische übertragen. Dhyāna kann ungefähr mit „Versenkung“ oder „meditativer Zustand“ übersetzt werden. Dhyāna ist im Hinduismus und Buddhismus daher ein Begriff für den Zustand meditativer Versenkung.
Es sind zwei bedeutende asiatische Philosophien, die unterschiedliche Ansätze zur Spiritualität und zum Verständnis des Lebens bieten, jedoch auch viele
Gemeinsamkeiten aufweisen. Der Daoismus hat seine Wurzeln in China und basiert auf den Lehren von Laozi, die im 4. Jahrhundert v. Chr. in Texten wie
dem "Daodejing" festgehalten sind. Er betont das Leben im Einklang mit der Natur und das Prinzip des "Wu Wei" (Handeln durch Nichtstun). DER WEG. Chan entstand im 6. Jahrhundert in China und ist
eine Form des Mahayana-Buddhismus, die stark von daoistischen Ideen beeinflusst ist. Zen legt den Schwerpunkt auf Meditation (Zazen) und die direkte Erfahrung der Realität. In diesem Zustand denkt,
fühlt oder handelt das „Ich" (Körper und Geist) nicht mehr wie ein getrenntes
Wesen.
Die philosophische Ansätze und Sichtweisen können einen klaren, weiten und veränderbaren Blick ermöglichen.
Der Daoismus lehrt, dass das Dao (DER WEG) die grundlegende Realität ist, die nicht in Worten oder durch logisches Denken erfasst werden kann. Es geht darum, im
Einklang mit dem natürlichen, eigenen Rhythmen des Lebens zu leben und innere Harmonie zu finden. Zen betont die Bedeutung der Meditation und der
Achtsamkeit im Alltag. Es geht darum, die dualistischen Denkweisen zu überwinden und die Realität direkt zu erfahren, ohne sich auf Konzepte oder Worte zu stützen.
Daoistische Praktiken umfassen Meditation, Qigong, Atemübungen und Übungen, die darauf abzielen, das Qi (Lebensenergie) zu harmonisieren und ein Gleichgewicht
zwischen Körper und Geist zu erreichen.
Zen-Praktiken konzentrieren sich auf Zazen (Sitzmeditation) und Koans (paradoxe Fragen oder Aussagen), die dazu dienen, das Denken zu transzendieren und zu einer
unmittelbaren Erfahrung der Realität zu gelangen.
Beide Traditionen betonen die Bedeutung der inneren Erfahrung und der direkten Wahrnehmung der Realität. Sie lehren, dass das höchste Verständnis jenseits von Worten
und Konzepten liegt und dass das Leben in Harmonie mit der Natur angestrebt werden sollte.
Während der Daoismus oft eine breitere philosophische Perspektive hat, die einen ganzheitlichen Ansatz und soziale Aspekte umfasst, konzentriert sich Zen stärker auf
die individuelle meditative Praxis und die unmittelbare Erfahrung der Wahrnehmung des Wahren. Zen und Dao bieten wertvolle Einsichten und Praktiken, die das persönliche Wachstum und die spirituelle
Entwicklung fördern können. Sie sind in ihren Ansätzen und Schwerpunkten unterschiedlich, aber sind sich viel näher, um beide miteinander verbunden in den Alltag zu integrieren und leben zu
können.
„Die authentische menschliche Natur liebt die natürliche, freie und ungehinderte Bewegung. Jeden Morgen gehe
an die frische Luft, unter freiem Himmel, mit guter Körperhaltung, mit allen geöffneten Gelenken (leicht gebeugt) des Körpers. Üben ohne jede Methode beim Erleben und Beobachten des Qi im Unterbauch
und den natürlichen Fluss des Blutes zu spüren. Nehme gleichzeitig die Leere wahr, den Zustand der Leere, frei von Sorgen und Gedanken. Bemerke deine wendige Bewegungen, als würdest du gegen den
sanften Druck der Luft schwimmen. Geist und Körper sind entspannt, natürlich, frei, uneingeschränkt und in Resonanz mit der Natur. Mit Ausdauer wird sich deine angeborene Natur offenbaren und die
Strahlen des Geistes werden leuchten.”
Wang Xiangzhai
(1885-1963, Begründer des Yiquan)